Die neue Carnica-Referenz (Ref-SCIV18), mit welcher Bienenproben auf ihre Rassereinheit geprüft werden, ersetzt die alte Referenz aus dem Jahr 2006. In der neuen, aktualisierten Referenz sind 420 Carnica-typische Bienen aus 81 Völkern repräsentiert, die zwischen 2015-2018 in der Schweiz gelebt haben. Die Abgrenzung gegenüber der Mellifera- und der Ligustica-Biene ist gegeben und klar ersichtlich. Die Prüfung selbst beinhaltet das Ausmessen von Bienenflügeln (dabei werden 18 Kreuzungspunkte im Geäder des Vorderflügels berücksichtigt) sowie die grafische Darstellung mittels Diskriminanz- und Kanonischer Analyse.
1997 - 30 Jahre nach Gründung der SCIV - übertrifft die Anzahl begatteter Carnicaköniginnen auf unseren Belegstellen erstmals die 10'000er Marke.

Ab 1995 werden die ersten Lehrgänge für das Erlernen der künstlichen Besamung am Institut für Bienenforschung in Dol (Tschechien) organisiert.
Die Flügel werden nicht mehr nur nach der Ruttnerischen Methode Cubitalindex, Filzbindenbreite und Haarlänge bemessen, sondern es werden modernere Systeme eingeführt. Unter anderem trägt Klaus Klebs dazu bei, dass die Diskriminanzanalyse nach Kruber in der Schweiz ihre Verbreitung findet. Microfischengeräte werden angeschafft, mit welchen die mühsam aufgeklebten Flügel mithilfe einer Schablone vermessen werden. Mit dem PC-Programm Pexa lassen sich neu 5 Punkte aus dem grossen Vorderflügel durch einfaches Anklicken per Maus ausmessen. Schliesslich führt die Körstelle Trimmis unter der Leitung von Ruedi Weber, welcher einige Jahre im Vorstand der SCIV mitgearbeitet hat, die Methode nach Kauhausen Keller mit der dreidimensionalen Diskriminanzanalyse ein. Der letzte Schritt ist gegenwärtig die genetische Analyse mittels PCR-Methode.
Das wichtigste Kriterium für die Selektion zur Zucht ist - neben der Zuchtwertschätzung mittels Beebreed-Datenbank - jedoch immer noch der Imker, welcher an den Bienen arbeitet. Denn das sog. Bauchgefühl kann durch nichts ersetzt werden.

Die Zuchtarbeit mit der Carnicabiene in der Schweiz nimmt langsam Fahrt auf. Sie entwickelt sich bis 1995 jedoch nur schleppend. Mit der Einführung des VDRB Zuchtkonzepts 95, welches an der Delegiertenversammlung des VDRB in Disentis angenommen wird, richtet sich die gesamte Zuchtarbeit neu aus. Einige der bestehenden Landrassenbelegstellen werden neu auf Carnica gewechselt, da die Rassenzugehörigkeit auf und um die Belegstelle der Carnicabiene entspricht.

Die Königinnenzucht verzeichnet 1980 im Vergleich zum Vorjahr einen spürbaren Rückschlag. Die Ursache ist übereinstimmend auf den nasskalten Wetterverlauf der Sommermonate zurückzuführen.
Es werden 3'576 Carnica-Königinnen auf 15 Zuchtstationen aufgeführt (Rückgang gegenüber 1979: 713 Königinnen).
Im Vergleich dazu werden im selben Jahr 9'034 Landrassenköniginnen auf 105 Zuchtstationen registriert.

Teilnehmer: Distel, Binder, Maag, Suter, Gallmann, ferner Anton Steiner und Anton Hossle, entschuldigen liess sich Jörimann (damaliger Kassier).
Aus dem Protokoll geht hervor, dass am 25. Juni 1979 eine Magazinimkertagung stattgefunden hat. Dessen Protokoll wird vom Aktuar verlesen und den Vorstandsmitgliedern gutgeheissen.
Als Jahresprogramm wird für 1979 eine Sommerveranstaltung mit einem Besuchsimkertreffen auf dem Randen einschliesslich der Besichtigung der Belegstelle Hasenbuck und wenn möglich einigen Kostproben aus der Züchterpraxis beschlossen. Als Zusatzprogramm wird der Besuch des Kantonalen Schaffhauser Lehrbienenstandes in Neuhausen vereinbart.
Die Rednerliste geladener Gäste für die jährliche Generalversammlung der SCIV liest sich wie ein Who-is-Who herausragender Bienenzüchter, Forscher und Imker.
